Kein Zufall, sondern gut geplant: Sportlicher Heidegarten

Sportlich

Besonders sportiv und dabei völlig ungekünstelt ist der Heidegarten: Die vielen Heidearten und -sorten mit ihren unterschiedlichen Blütezeiten tauchen den Garten in jeder Jahreszeit in schöne Farben und besitzen einen ganz eigenen rustikalen Charme. Unzählige kleine Blüten leuchten in satten Rosa-, Rot- und Violetttönen oder auch zurückhaltend weiß. Hügel und Sandwege, Findlinge und Baumwurzeln bringen zusätzlich Struktur – ganz nach dem Vorbild großer norddeutscher Heidelandschaften mit ihrer ursprünglichen und beruhigenden Ausstrahlung. Nichts Extravagantes oder Aalglattes findet sich hier, stattdessen echte und ungezähmte Fröhlichkeit.

In freier Natur ist die winterharte Besenheide (Calluna vulgaris) am weitesten Verbreitet. Als Zwergstrauch wird sie 30 bis 50 Zentimeter hoch und schmückt sich im Garten je nach Sorte von Juni bis in den November hinein mit einfachen oder gefüllten Blüten. Diese umgibt Laub, das nicht nur in Grün vorkommt, sondern auch gelblich oder silbrig getönt sein kann und sich teilweise sogar im Winter gelb, orange oder tiefrot verfärbt. Dass im winterlichen Garten keinesfalls Tristesse herrscht, verhindert auch die Schneeheide (Erica carnea), die am besten in größeren Gruppen gepflanzt wird und von Dezember bis in den April hinein mit ihren weißen, rosafarbenen, roten oder

violetten Blüten erfreut. Weitere Heidepflanzen sind im Sommer die Grauheide (Erica cinerea) und die zierliche Glockenheide (Erica tetralix), im Winter die Englische Heide (Erica darleyensis), die an geschützten Stellen gedeiht und je nach Sorte sogar noch im Mai blüht. Auch Besenheidensorten, die ihre Blütenknospen mit farbigen Kelchblättern umhüllen ohne sie zu öffnen, so genannte Knospenblüher, machen den Winter farbenfroh.

Heidepflanzen benötigen viel Sonne. Der Boden im Heidegarten muss sauer, sandig und durchlässig sein. Schwerere Böden sollten tiefgründig gelockert und mit Sand vermischt werden. Mit Torf und Rindenhumus lassen sich Böden „ansäuern“. Laien bekommen fachlichen Rat bei der Firma Reiffenschneider Garten und Landschaftsbau, die Heidelandschaften in ihrer ganzen Vielfalt selbst auf kleinerem Raum verwirklichen. Zusätzlich in Szene wird der Heidegarten durch sorgfältig ausgewählte und gepflanzte Begleiter gesetzt, die gleiche Bodenansprüche wie die Heidepflanzen stellen und auch in wilden Heidelandschaften vorkommen. Dies sind Gehölze wie etwa kleinbleibende Zwergbirken (Betula nana) und Kiefern (Pinus) sowie immergrüner Säulenwacholder (Juniperus) oder auch Ginster (Cytisus). Dabei ist wichtig, dass die Gehölze den lichthungrigen Heidepflanzen möglichst wenig Sonne nehmen. Weitere gute Partner im Heidebeet sind filigrane Gräser wie der polsterbildende Blauschwingel (Festuca cinerea) und das Reiherfedergras (Stipa barbata) mit seinen zarten, wehenden, seidig-glänzenden Blütengrannen. Eine andere schöne Ergänzung zu Besenheide & Co. sind Sträucher mit farbiger Rinde oder auch fruchttragende Gehölze. Torfmyrte (Pernettya mucronata) und Stechpalme (Ilex) zum Beispiel wiederholen die Farben des Heidegartens mit ihrem herbstlichen Perlenschmuck in der Höhe ihrer Zweige. Wenn die Standortansprüche der Pflanzen erfüllt sind, ist ein Heidegarten unkompliziert und braucht keine besondere Pflege – ausgenommen einen regelmäßigen, fachgerechten Rückschnitt. Dieser fördert die Blütenbildung der Heide und verhindert, dass die Pflanzen zu hoch und zu locker werden.

BGL/PdM